Werne. Schlafanzüge, Pullover, Bodys und Sommersachen bis Größe 128 – der Babykorb am Familiennetz im Bunten Haus ist prall gefüllt. Am Donnerstag, 2. Juli, öffnen die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen noch einmal von 9.30 bis 11 Uhr und von 15 bis 16.30 Uhr die Schranktüren.
„Wir wurden tatsächlich von Corona richtig ausgebremst. Wir werden im August beraten, wie es danach weitergeht“, sagt Maria-Elisabeth Lang, Koordinatorin beim verantwortlichen Katholischen Sozialdienst (KSD). Der Babykorb existiert bereits seit 1992, ist eine Top-Adresse für gut erhaltene und sortierte Second-Hand-Ware. „Inzwischen kommen die Babys von früher, für die damals Kleidung gekauft wurde, als Eltern wieder, um für ihren Nachwuchs zu shoppen“, meint Lang mit einem Augenzwinkern.
Mit dem Erlös werden Familien unterstützt, die in finanzieller Not sind. „Ein Kind aus Werne hatte mal einen Unfall und lag in einem Krankenhaus in Bochum. Da haben wir den Eltern unbürokratisch und schnell die Zugfahrkarten bezahlt“, erinnert sich Maria-Elisabeth Lang.
Die Ehrenamtlichen wie Ulla Leukert oder Maria Kasemann sortieren die Ware, suchen aus und waschen auch schon mal Kleidungsstücke. Seit der Pandemie nähen sie zudem Mund-und-Nasenbedeckungen. „Das Familiennetz ist ein zentraler Ort. Hier herrscht ein gutes Miteinander“, erzählt Maria-Elisabeth Lang und verweist auf das Erfolgskonzept, das nicht nur in Werne, sondern auch in Hamm und Lünen funktioniert.