Freitag, Februar 23, 2024

Zweites Gleis contra Nadelöhr auf der Schiene

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Werne/ Ascheberg/ Nordkirchen. Höchste Priorität im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) hatte der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Lünen – Münster schon 2021 erreicht. Am Mittwoch, 4. Mai 2022, nahm die wichtige Infrastrukturmaßnahme mit dem Beschluss zum Planungsstart wie berichtet die entscheidende Hürde.

Über den Durchbruch in dem jahrzehntelangen Ringen um den Bau des zweiten Gleises hatte der parlamentarische Staatssekretär Michael Theurer im FDP geführten „Bundesministerium für Digitales und Verkehr“ am Werner Bahnhof direkt informiert. Getroffen wurde die Entscheidung im Gespräch zwischen Ministerium und der Deutschen Bahn.

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Zuvor hatten Bund und Land ihre Förderzusagen für die Streckenausbau getroffen. Dieser dürfte für die Fahrgäste, darunter viele Pendler, zum Gamechanger werden und im Fern- und Güterverkehr das regionale Nadelöhr vor der Tür beseitigen. Im Alltag hatte dies immer wieder zu Verspätungen, Verzögerungen und Zugausfällen geführt. Der schwerfällige Stundentakt und die oftmals holprige Kommunikation über Verspätungen und Ausfälle kommen bis heute hinzu.

Das zweite Gleis soll damit Schluss machen. „Das wird fertig“, schätzte jetzt Karl-Friedrich Ostholt im Gespräch mit WERNEplus. „Ich weiß nur noch nicht wann“, schränkte er mit Blick auf die 24 Kilometer lange Strecke bis Amelsbüren aber ein. Von hier aus gehe es bis Münster ohnehin zweigleisig weiter. Der frühere Leiter des Planungsamtes der Stadt Dortmund ist auch im Ruhestand bestens vernetzt und gilt als Initiator des vor drei Jahren gegründeten „Bahnbündnisses Westfalen“.

Darin haben sich die Anrainer der Strecke, die Industrie- und Handelskammern Münster und Dortmund sowie die wirtschaftlichen Interessenvertreter der Städte organisiert und fortan intensiv für den Streckenausbau eingesetzt. Ostholt selbst vertritt die Stadt Werne in dem Zusammenschluss. In Dortmund und Münster habe es ähnliche Initiativen gegeben, erklärte der versierte Stadtplaner. Er übernahm es, das Bahnbündnis zu koordinieren. Schließlich sei es auch gelungen, die Bahn an den Tisch zu holen.

Die 1928 eröffnete Bahnstrecke sei schon damals breit genug für ein zweites Paar Schienen angelegt worden, schilderte er zum Hintergrund. Die Strecke diene sowohl dem Fernverkehr zwischen den norddeutschen Ballungsgebieten mit dem Ruhrgebiet sowie den Räumen Frankfurt/ Nürnberg/ München, als auch dem nur stündlich verkehrenden Regionalverkehr zwischen Münster und Dortmund.

Wegen ihrer Bedeutung sei die Bahnstrecke 2021 in den deutschlandweit abgestimmten Taktfahrplan (Deutschlandtakt) für den Schienenpersonen und Schienengüterverkehr aufgenommen worden. Anhand dieses Zielfahrplans, so Karl-Friedrich Ostholt weiter, sollen bundesweite Verbindungen optimiert werden, damit die Fahrgäste schneller und öfter – auf den Hauptverkehrsstrecken – im Halbstundentakt ans Ziel kommen.

Für die Realisierung der Ziele seien bis 2030 erhebliche Finanzierungsmittel vorgesehen. Die Kostenschätzungen für den Abschnitt Werne – Münster Süd lägen bei cirka 200 Millionen Euro. Für den ebenfalls eingleisigen Teilabschnitt Lünen – Werne kämen noch einmal cirka 100 Millionen Euro hinzu, bezifferte Ostholt.

Der Bund habe bereits zugesagt, 75 Prozent der Kosten zu tragen. Das Land NRW wolle sich mit cirka 160 Millionen Euro an den Planungsarbeiten beteiligen.

Nun gelte es, etliche organisatorische Fragen zu klären: Schaffung der haushaltsmäßigen und sachlichen Voraussetzungen zur Realisierung der Planung, Terminierung zur Erlangung des Baurechts und er Planung des Investitionsrahmens sowie die Vorfinanzierung der Planungskosten.

„Ohne die Bahn sind die Verkehrsprobleme nicht zu bewältigen“, schaut Ostholt auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und -schutzes auf die schon vorhandene Kapazitätsgrenzen der Autobahnen und die generelle Bedeutung der Schienen-Infrastruktur.

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