Montag, Februar 26, 2024

Drei Kreisel, möglichst viel Tempo 30: Das sind die Pläne für K19 und K8

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Werne. „2023 planen wir, 2024 bauen wir und 2025 sind wir fertig“, umriss Bürgermeister Lothar Christ die Zeitachse für die geplante Umgestaltung der Kreistraßen 19 (Selmer Landstraße) und 8 (Penningrode/Ovelgönne) in Werne. Das Interesse an der Infoveranstaltung war am Montag (23.01.2023) riesengroß. Rund 200 Interessierte fanden den Weg in den Kolpingsaal und brachten viele Ideen mit ein.

Das 2,9 Kilometer lange Teilstück vom Kreisverkehr B54 / Selmer Landstraße bis zur Kreuzung Penningrode/Münsterstraße soll umfassend erneuert werden. Der geplante Umbau der Werner Ortsdurchfahrt umfasst dabei die Fahrbahn, die Geh- und Radwege sowie die Kreuzungen, „die in einem schlechten Zustand“ seien, waren Bürgermeister Christ die einleitenden Worte vorbehalten.

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Das Ziel der Umbaumaßnahmen sei eine sichere, barrierefreie und zukunftsorientierte Verkehrsinfrastruktur für Werne, mit der Umwidmung der Landes- zu Kreisstraßen sei ein Durchbruch gelungen. „Seit 2009 reden wir davon, jetzt kann es los gehen“, richtete Christ einen Dank an die Verantwortlichen im Kreishaus Unna.

Jens Klähnhammer und Christian Reichelt vom beauftragten Büro Fischer Teamplan stellten ihre ersten Ideen für die Umgestaltung vor. „Es ist aber nichts fertig, wir freuen uns auf Ihre Anregungen, die wir in unsere weiteren Plänen miteinbeziehen“, sagte Klähnhammer. Sein Kollege ging dann etwas mehr ins Detail.

Groß war das Interesse an der Bürgerinformationen. Viele Anwohner brachten eigene Ideen in die Diskussion mit ein. Foto: Wagner

Der erste Abschnitt (Ortseinfahrt Selmer Landstraße) soll neu strukturiert und geordnet werden, ein Radweg sei auf der nördlichen Seite wegen der geringeren Bebauung denkbar. Generell würde die Fahrbahnbreite auf 6 bis 6,5 Meter begrenzt, um Überholvorgänge und Geschwindigkeitsüberschreitungen zu verhindern.

Der erste Kreisverkehr soll am Übergang zur Ovelgönne, Ecke Goetheweg/Selmer Straße entstehen, „um den Verkehrsfluss zu homogenisieren“, der zweite würde an der Kreuzung Penningrode/Bahnhofstraße entstehen, der dritte schließlich im Bereich Fürstenhof (BMW Schmidt). Hier demonstrierten die Planer anhand einer Simulation, dass es durch den Kreisel auch zur „Rush Hour“ und selbst bei einer möglichen Verzehnfachung des Radverkehrs zu keiner dauerhaften Staubildung käme.

Die Ampelanlage am nächsten Knotenpunkt Münsterstraße müsse bleiben, weil es sich im nördlichen Teil um eine Bundesstraße handele, ergänzte Bürgermeister Lothar Christ.

Insgesamt räumt die Planung des Büros Fischer Teamplan dem Radverkehr viel mehr Platz ein, viel Tempo 30 wird bevorzugt, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Ebenfalls sind viele Querungshilfen angedacht, besonders auch im Bereich Bahnhof, wo es viele junge Verkehrsteilnehmende Richtung Schulzentrum zieht.

„Wir werden so fahrrad- und fußgängerfreundich planen, wie es geht“,

sagte Bürgermeister Lothar Christ zu den Umgestaltungsmaßnahmen.

Die Zuhörer/innen zeigten sich insgesamt begeistert von den Planungen, weil Radfahrern und Fußgängern mehr Raum gegeben würden. „Wir werden so fahrrad- und fußgängerfreundich planen, wie es geht“, versprach Lothar Christ. Ein Durchfahrtsverbot für Schwerlastverkehr oder durchgängig Tempo 30 ließen sich allerdings auf einer Kreisstraße gesetztlich nicht durchsetzen.

Viele weitere Ideen kamen aus dem Publikum, wie die Dringlichkeit einer ausreichenden Beleuchtung im ersten Abschnitt (Ortseingang/Selmer Landstraße), bauliche Maßnahmen gegen Raser, Unfallgefahr an der Einmündung zur Südkirchener Straße oder der Hinweis auf den für Rettungskräfte so wichtigen Teilbereich Richtung Krankenhaus sowie die Frage nach möglichen Ausbaubeiträgen der Anwohnenden.

Nur ein Lösungsvorschlag und nicht in Stein gemeißelt: Die Situation auf Höhe des Bahnhofs sorgte für rege Diskussionen. Visualisierung: Fischer Teamplan

Für Diskussionsstoff sorgte der Bereich auf Höhe der Bahnunterführung (Übergang Penningrode zur Ovelgönne/Ecke Lindert), wo die Planer im ersten Entwurf den Radverkehr auf die Straßen lenken wollten. Dort sahen viele Bürger/innen eine Gefährdung für die auf den Schulweg befindlichen Kinder und Jugendlichen. Klähnhammer und Reichelt versicherten, diesen Punkt in ihre weiteren Planungen noch einmal genauer zu betrachten. Auch rieten Zuhörer eine große Querungshilfe beim Kinderarzt Dr. Gilbert hinüber zur Gutenbergstraße an, auch in Betracht einer möglichen Ausbaus der Nahversorgung am Bahnhof.

Lothar Christ sprach abschließend von einem „tollen Auftakt“, garantierte: „Sie haben hier nicht auf Granit gebissen, ihre Ideen werden miteinbezogen.“ Die Bürgerinnen und Bürger würden im weiteren Verlauf der Umgestaltung stets auf dem Laufenden gehalten.

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