Werne. Zumindest ein Nachmieter für das Geschäftshaus an der Bonenstraße 3 (ehemals Herren Kroes/Schmersträter) steht fest. Dabei bestätigten sich die Gerüchte, die schon lange um das von der Hausgesucht GmbH erworbene Gebäude kreisten.
Die Werne Marketing GmbH, derzeit mit ihren elf Mitarbeitern aufgeteilt im Stadthaus und in der Tourist-Information am Markt, bezieht die erste und zweite Etage. Das wurde während der Ratssitzung am vergangenen Mittwoch (15.02.2023) bestätigt und von den Liberalen infrage gestellt. Aber dazu später mehr.
„Der Mietvertrag ist noch nicht unterschrieben, aber wir befinden uns schon seit Anfang 2022 in Verhandlungen mit der Stadt Werne“, bestätigte Dietmar Heinen, Geschäftsführender Gesellschafter der Hausgesucht GmbH. Es seien nur noch kleinste Verhandlungspunkte zu klären, ehe die Unterschriften trocken sind.
Für die Entscheidung, das Marketing-Team im Herzen der Stadt unter einem Dach zusammenzuziehen und dadurch auch benötigten Platz im Stadthaus zu schaffen, brauchten die Verantwortlichen noch das positive Votum der Gesellschafterversammlung. Die Politik gab mehrheitlich am Dienstag (14.02.2023) „grünes Licht“.
Umzug der Werne Marketing GmbH laut FDP ein „Trauerspiel“
In ihrer Haushaltsrede (zur Debatte folgt ein ausführlicher Bericht, Anm. d. Red.) kritisierte Claudia Lange, Fraktionsvorsitzende der FDP, den Umzug der GmbH angesichts der extrem schwierigen finanziellen Situation der Stadt Werne, scharf.
„Das Stadtmarketing zieht mit seinen elf Mitarbeitern aus dem Stadthaus auf über 200 Quadratmetern Bürofläche. Unser Vorschlag, zur Kosteneinsparung auf 30 Quadratmeter im Dachgeschoss zu verzichten, wird rigoros abgelehnt“, sagte sie und rechnete – allerdings arg überspitzt – nach: „Wohlgemerkt handelt es sich um Mitarbeiter der Stadt, die dann auf 18 Quadrater pro Person residieren, Schüler an der Grundschule werden mit fünf Quadratmeter Schulhoffläche und 2,5 Quadratmeter Fläche im Klassenraum artgerecht gehalten – es bleibt ein Trauerspiel.“
Lars Werkmeister, Geschäftsführer der Werne Marketing GmbH, begründete die Entscheidung damit, „ein Zeichen für die Innenstadt zu setzen“. In der Krise müsse investiert werden, um zu zeigen, dass die Innenstadt eine Zukunft habe. „Die Zusammenlegung hat viele Vorteile, unter anderem auch die Erleichterung von Arbeitsprozessen“, so Werkmeister abschließend.