Lünen. Die Halde Viktoria 3/4 in Lünen-Gahmen ist zu einer einzigartigen Freizeitattraktion für die Region geworden. Insbesondere Mountainbikerinnen und Mountainbiker werden sich hier wohlfühlen: Jetzt wurden die neuen Bikeanlagen auf der Halde offiziell eröffnet. Drei einzelne Anlagen sind Teil des neuen Angebots: Ein „Pumptrack“, eine „Dirtline“ und eine Abfahrt. Dazu kommt ein sogenannter „Aktivhang“
Der Pumptrack ist ein asphaltierter Rundkurs mit verschieden großen Hügeln und Steilkurven. Geübte Fahrerinnen und Fahrer können ihn ganz ohne Bewegung der Pedale durchfahren. Sie bewegen sich nur durch Gewichtsverlagerung – das „Pumpen“, das der Strecke ihren Namen gibt Der Parcours ist auch für normale Fahrräder, Inlineskates oder Roller befahrbar. Ein Teil der Strecke ist mit weniger ausgeprägten Hügeln bewusst einfacher gehalten, um es Kindern und Anfängerinnen und Anfängern zu ermöglichen, sich auszuprobieren. Auch Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer können diesen Bereich nutzen. Direkt daneben findet sich die Dirtline – eine Strecke aus verfestigtem Erdboden. Eigentlich sind es sogar drei Dirtlines nebeneinander, eine aus Erde und zwei mit geschotterter Oberfläche. Dirtlines haben eingebaute Hügel, auf denen Bikerinnen und Biker Sprünge und Kunststücke ausführen. Sowohl die Dirtline als auch der Pumptrack sind durch Aufschüttungen auf dem Haldenplateau entstanden.
Die dritte Attraktion für Bikerinnen und Biker ist eine über 500 Meter lange Abfahrt, die gleich neben dem Pumptrack- und Dirtline-Bereich startet. Sie führt an der Ostflanke der Halde hinunter. Dieser sogenannte „Trail“ wurde dem Geländeverlauf und dem Baumbestand angepasst. Auf einer schmalen Trasse, auf der der Bewuchs entfernt und der Boden verfestigt wurde, fahren die Bikerinnen und Biker den Hang hinab – teils in atemberaubendem Tempo, wie einige versierte Radfahrerinnen und Radfahrer am Dienstag im Rahmen der Eröffnung vorführten. Kleine Einbauten, die Sprünge ermöglichen und Kurven mit leicht hochgezogenem Rand machen die Abfahrt noch anspruchsvoller.
Eher auf Fußgängerinnen und Fußgänger denn auf Bike-Begeisterte ist der „Aktivhang“ ausgerichtet, der nun ebenfalls fertig ist. Damit ist der Aufstieg vom Buswendeplatz an der Käthe-Kollwitz-Schule auf die oberste Ebene der Halde gemeint. Er lädt mit verschiedenen Aufstiegshilfen wie Steinen, Treppen und Tauwerk zum sportlichen Erklimmen der Halde ein.
Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns eröffnete die Anlage und betonte dabei eine Besonderheit: In die Gestaltung ist ein großes Maß an ehrenamtlichem Engagement eingeflossen. So hatten die Stadt Lünen und der Pumptrack-Gestalter Konrad Willar mit seinem Team zweimal zu sogenannten „Shape Days“ eingeladen. An diesen „Shape-Days“ haben freiwillige Helferinnen und Helfer bei der Errichtung der Dirtline geholfen. Im Zuge der Aktion haben die Helferinnen und Helfer darüber hinaus gelernt, wie die Dirtline gepflegt werden muss und wie man sie sogar noch weiter verändern und gestalten kann. Denn: Die Dirtline kann und soll von den Bikerinnen und Biker auch vor Ort noch weiterentwickelt werden. Dazu wird Werkzeug und Bearbeitungsmaterial in einem Container bereitgestellt. Auch Schülerinnen und Schüler der nahegelegenen Käthe-Kollwitz-Gesamtschule (KKG) waren an der Gestaltung der Anlage beteiligt.
Am Rande der Veranstaltung unterzeichneten zudem Lünens Bürgermeister Kleine-Frauns, KKG-Schulleiter Reinhold Bauhus, der Vorsitzende des Radsportclubs RSV Lippe 23 Lünen Matthias Bettin sowie Alexander Vertgewall als Vertreter der privat organisierten Biker eine Kooperationsvereinbarung zur Pflege, Betreuung und Instandsetzung der Bikeanlagen. Damit wird festgeschrieben, dass die Stadt Lünen, die KKG und die Sportlerinnen und Sportler sich gemeinsam um die Anlage kümmern möchten.
Die Bikeanlagen und der Aktivhang sind die letzten großen Bausteine der Entwicklung der Halde Viktoria 3/4 für Freizeit und Naherholung. Als erster Baustein wurden 2018 ein asphaltierter Haldenaufgang im Nordosten, ein Schneisenweg und ein befestigter Rundweg auf dem Haldenplateau fertiggestellt. 2019 folgte der zweite Baustein: Im Südosten und Südwesten wurden Ruhepunkte eingerichtet. Die Maßnahmen auf der Halde Viktoria 3/4 sind Teil der „Sozialen Stadt Gahmen“ und wurden mit Städtebaufördermitteln von Bund und Land unterstützt.