Werne/Stockum. Im Bezirks- und Jugendhilfe-Ausschuss, beides Präsenzveranstaltungen im Kolpingsaal, wurde über das weitere Vorgehen in der Sache Kita St. Sophia beraten, der CDU-Antrag in Empfehlungen für die Verwaltung „umgewandelt“.
Zu Beginn des Bezirksausschuss berichtete Pfarrdechant Jürgen Schäfer den politischen Vertretern ausführlich über die Chronologie der Bauschäden an der katholischen Einrichtung. Eine viergruppige Lösung auf der „grünen Wiese“ sei kurzfristig nicht hinzubekommen, so dass eine schnell umsetzbare Containerlösung favorisiert werde. Martina Stolte, Leiterin der Kita St. Sophia, appellierte an die Politik: „Schenken Sie uns Ihr Vertrauen, wir werden die Kinder bei dem Konzept natürlich mit einbeziehen.“
Jugenddezernent Alexander Ruhe hatte mit der Verwaltungsvorlage „Flächenauswahl zur provisorischen Unterbringung der Kita-Gruppen“ seine Hausaufgaben gemacht. Ratsherr Max Schwierley (CDU) begrüßte die Vorlage und betonte: „Das Kindswohl hat für uns höchste Priorität. Unser Antrag enthält Ergänzungen.“
Ruhe meinte mit Blick auf den CDU-Antrag: „Das sind Aspekte, die selbstverständlich sind. Wir prüfen jetzt, ob alle Vorhaben baurechtlich und verkehrsrechtlich durchführbar sind. Wir werden eruieren, wie hoch die Kosten sind und wer diese letztlich trägt – die Stadt oder der Träger.“ Er kündigte einen Ortstermin bereits am kommenden Montag, 15. Februar, an und versprach als „klares Signal für die Öffentlichkeit“ eine zeitnahe Rückmeldung an die Politik. Pfarrdechant Jürgen Schäfer zeigte sich irritiert, dass die Forderungen der Christdemokraten ohne Rücksprache mit dem pädagogischen Personal der Kita gestellt worden wären. Eine Verbindung zwischen beiden Gebäuden, wie von der CDU gefordert, sei nicht darstellbar.
Claudia Lange (FDP) war überrascht vom Antrag, da es doch eine Selbstverständlichkeit sei, dass sich die Verwaltung kümmere. Sie wollte den Antrag nicht beraten, die Anregungen sollte die Verwaltung aber mitnehmen.
Wernes CDU-Chef Wilhelm Jasperneite verteidigte den Antrag seiner Partei: „Wir haben in 14 Tagen viele Gespräche geführt. Das Thema ist hochgekocht und alles war für viele Eltern in den vergangenen Jahren vielleicht nicht so selbstverständlich. Die Zielsetzung muss sein, ein bestmögliches Provisorium zu schaffen – zum Wohle der Kinder.“
Marita Funhoff (SPD) war der Meinung, dass man sich bei einer Übergangslösung auf das Wichtigste beschränken solle. Statt einer „Luxuslösung“ solle das Geld besser in bleibende Sachen investiert werden. Josef Börste (Bündis 90/Die Grünen) sah auch die Verwaltungsvorlage als guten Kompromiss. So zeigte sich Jasperneite einverstanden: „Wir können gerne so verfahren. Wenn alle Punkte eine Selbstverständlichkeit sind, können wir einen Haken dran machen.
Einen Tag später beschloss die Politik im Jugendhilfeausschuss, dass die weiteren Schritte in Sachen Kita St. Sophia genau in diesem Gremium zukünftig beraten werden sollen.